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6. Juli 2023

Willkommen in der „Sonderbar“

Ob Nahtoderfahrung mit Engel und Teufel, ein gründlich versemmelter Heiratsantrag oder ein unvorhersehbarer Suizid: Recht sonderbar ist es, das Stück, das der Literaturkurs der Q1 am Gymnasium Schloss Overhagen jetzt auf der Schlossbühne aufgeführt hat. Sonderbar, skurril, voll von schwarzem Humor, aber auch sensibel und eindringlich. „Die Sonderbar“ lautet treffend der Titel. Und in dieser Bar begegnen sich eine Menge merkwürdiger Individuen.

Eigentlich sei ein ganz anderes Stück geplant gewesen, erzählt Hendrik Jahns, Lehrer für das Fach Theater, am Montag auf der Schlossbühne. Doch aus organisatorischen Gründen konnte das GSO in diesem Jahr nicht an den Lippstädter „Schultheatertagen“ auf der Studiobühne teilnehmen. So schrieben die Schülerinnen und Schüler kurzerhand ein eigenes Stück und sich quasi auf den Leib. Und das in nur wenigen Monaten. Das Ergebnis ist eine schräge kammerspielartige Inszenierung, mit teils beeindruckenden Dialogen, ungemein amüsant und gleichzeitig verwirrend. Der Humor an der Oberfläche wird zwischendurch ad absurdum geführt.

Die „Sonderbar“ ist eine in die Jahre gekommene Gastronomie. Der ältere Gastwirt hat an diesem Abend ein letztes Mal geöffnet und wird mit seltsamen Gästen konfrontiert. Ob der verliebte Bräutigam in spe, der zur Freude des Publikums den richtigen Zeitpunkt für den Antrag verpasst, oder der Lotteriegewinner, der vor Schreck kurzfristig ins Koma fällt und eine Begegnung der besonderen Art mit Himmel und Hölle hat. Da wird dann auch mal eindrucksvoll aus Goethes „Faust“ zitiert.

Ob die Zeitreisenden mit ihren Aluhüten, die ihre Neugier mit dem Leben bezahlen, die vom Krebs geheilte junge Frau, die auf brutale Weise mit der Oberflächlichkeit ihrer angeblichen Freundinnen konfrontiert wird oder „der letzte Gast“, der eigentlich seinem Leben ein Ende bereiten möchte, bis plötzlich nebenan ein Schuss fällt. Es sind einzelne ineinander verwobene Geschichten, die leidenschaftlich erzählt werden. Auch Licht und Ton kommen geschickt zum Einsatz, sowie eine gut durchdachte „Vorhang-Dramaturgie“. Das Teil kommt nämlich wirkungsvoll zum Einsatz, wenn auf der Bühne rasch etwas umarrangiert werden muss.

Auch vor vollem Körpereinsatz schrecken die jugendlichen Darsteller nicht zurück. Wenn hier einer umfällt, dann aber voll auf die Bretter. Da erschrickt sogar die erste Reihe. Und nicht nur die spendet am Ende begeisterten Applaus für eine wunderbare, kurzweilige Darbietung.

Quelle für den Text des Beitrages: DER PATRIOT vom 24.06.2023

Bilder von derr Aufführung auf der Schlossbühne des GSO:

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